München bis Lenggries – 60km
Na gut, wir sind nicht ganz in München gestartet. Christian ist auch nicht durchgelaufen. Aus logistischen und vor allem finanziellen Gründen haben wir uns am Tag zuvor eine Pension etwas hinter München gesucht. Los ging es also in Baierbrunn. Gestern hat mir Christian im Interview für den Dokumentarfilm erzählt, dass er so langsam merkt, wie der Lauf an seine physischen und psychischen Grenzen geht. Dies äußert sich vor allem in schlechter Laune, Genörgel, Gemecker und Geschimpfe. Opfer des ganzen bin natürlich ich und so sprechen wir an diesem Morgen kaum ein Wort. Geweckt bzw. zum Aufstehen aufgefordert werde ich nur durch ein Kissen, das Christian mehr oder weniger nach mir wirft. Zum Glück weiß ich ja, dass er es nicht persönlich meint… 😉 Deswegen gibt es von der ersten Hälfte des Tages auch keine Fotos. Sicher ein Vorteil, wenn man jemanden Außenstehendes dabei hätte, der das Geschehen dokumentiert. Wenn ich nicht Videotagebuch führen würde, wüsste später niemand, wie sehr Christian und ich uns auch mal auf den Keks gingen, haha. Oder um es mit Christians Worten zu sagen:
„Es war nicht immer einfach mit Marie (bzw. mit mir), aber mit Argumenten haben wir uns dann immer gut verständigen können. ;-)“
Obwohl geplant war, heute bereits die Grenze nach Österreich zu überqueren, haben wir es dann doch „nur“ bis nach Lenggries (kurz vor Österreich) geschafft. Der eigentliche Plan war es, so weit wie möglich durch Österreich zu laufen, wo ich dann Christian irgendwo eingesammelt und zurück zur Pension in Deutschland gefahren hätte. Denn in Österreich gibt es derzeit einfach kein freies (und vor allem bezahlbares!) Doppelzimmer für eine Nacht – hallo Hochsaison! Erwähnte ich schon, dass wir unser Vorhaben zu campen, komplett an den Nagel gehangen haben? 😉 Aber wie heißt es so schön: Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Als wir also in Lenggries ankamen, um in unserer Pension für den Abend ein kurzes Mittagspäuschen einzulegen, da braute sich über uns schon was zusammen. Endlich Regen! Die erhoffte Abkühlung sollte das Gewitter jedoch trotzdem nicht bringen – der Wetterbericht hat für den nächsten Tag die gewohnt heißen Temperaturen über 30°C vorhergesagt… Nachdem das Gewitter gegen 20 Uhr vorbei war, entschieden wir uns dann, nicht noch einmal loszuziehen. Stattdessen habe ich auf Anraten unserer Sponsorin Doris aus dem Bio Paradies in Eppan ein Paar Quarkwickel für Christian gemacht. Mit nicht-gekühltem Quark. Denn sofern ich in Supermärkten keine abgepackten Eiswürfel finden kann, muss unsere Kühltasche leider ohne Kühlung auskommen. Den zeitigen Feierabend nutzten wir dann, um doch mal eher ins Bett zu kommen – zumindest eine halbe Stunde eher… 😉
Mehr Bilder und kleine Texte gibt’s wie immer auch auf Facebook und Instagram. 🙂